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Trainingsraum-Methode

Die „Trainingsraum-Methode“ ist ein pädagogischer Ansatz zur Stärkung der Eigen-verantwortung von Schüle-rinnen und Schülern. Sie dient der Förderung eines respektvollen Umgangs von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern bei Stö-rungen. Sie unterstützt die Entwicklung einer konstruktiven Konfliktkultur im Unterricht und hilft damit, einen möglichst störungsfreien Schultag zu erreichen. Das Konzept rückt den Erziehungsauftrag von Schulen und den Gedanken der Werteerziehung in den Vordergrund.  à Demokratieerziehung
Störungen beeinflussen und nerven alle Beteiligten. Hier setzt die Methode des Trainingsraums an. Die Methode differenziert sich in drei Teile:
- den Frageprozess,
- den Besuch im Trainingsraum und
- den Rückkehrplan des Schülers.
Die Methode des Trainingsraums betrifft dabei alle Akteure des schulischen Systems. Sie muss daher im Schulprofil verankert sein, und alle Akteure haben sie zu kennen und ihre Abläufe einzuhalten.

Die Theorie

Regeln

Regeln bieten Orien-tierung

Die Regeln in der Schule werden von Schülern oft als Einschränkungen verstanden

Jedem Regelverstoß müssen Konsequen-zen folgen, die klar definiert und nicht verhandelbar sind

Handlung

Menschen handeln, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen
- Schüler stört, weil er etwas bezwecken/ erreichen will.
In der Schule sind viele Menschen zu-sammen, daher sind Störungen vorpro-grammiert. Störver-halten wird nur dann aufgegeben, wenn man langfristig kei-nen Gewinn aus dem Verhalten erzielt.
Jeder ist für sein eigenes Tun verant-wortlich.
Schüler für ihr Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten
Lehrkräfte für guten Unterricht

Ziele

Stärkung der Eigen-verantwortung 

Förderung der Ent-scheidungsfähigkeit 

Reduzierung von Stö-rungen

Entspannterer Um-gang mit Störungen für alle Beteiligten

Ruhigere und sach-lichere Reaktion auf Störungen

Stressfreiere(s) Un-terrichten/Pausen

Verbesserung der Unterrichtsqualität

Gewinn

Der Gewinn für Schülerinnen und Schüler liegt da-rin, dass sie lernen, sich an Regeln zu halten, dass sie in ihrer Entscheidungs-fähigkeit gestärkt werden und, dass sie sich darin üben, anti-zipatorisch zu denken und die Konsequen-zen ihres Verhaltens zu berücksichtigen.

Als Fazit: Schülerinnen und Schüler sollten nachdenken, bevor sie handeln. Sie können dabei auch eigenständig entscheiden, ob sie in den Trainingsraum gehen oder sich in der Lage sehen, in der Gruppe zu verbleiben und weiter am Unterricht teilzunehmen.

Für Lehrkräfte:
Es gibt keine sich ständig wiederholenden Ermahnungen mehr, kein zeitaufwendiges Feilschen um die Störung, keine langen Diskussionen, keine Ausreden mehr, sondern ein stringentes Vorgehen bei Störungen im Klassenraum.

1. Der Prozess
In dem Moment, in dem sich Lehrkräfte gestört fühlen oder bemerken, dass andere Schüler sich gestört fühlen, rufen sie den störenden Schüler auf und fragen: „Was machst du?“ Jetzt soll der Schüler sein Verhalten benennen. Dann fragt ihn der Lehrer, gegen welche Regel er verstoßen hat. Wenn er die Regel benannt hat, fragt ihn der Lehrer danach, was geschieht, wenn er gegen eine der Regeln verstößt. Der Schüler weiß, dass er sich dann entscheiden kann, ob er in der Klasse bleiben oder gleich in den Trainingsraum gehen möchte. Der Lehrer fragt ihn nach seiner Entscheidung. Will der Schüler bleiben und weiter am Unterricht teilnehmen, stellt der Lehrer ihm noch eine letzte Frage, nämlich was dann passiert, wenn er wieder stört. Der Schüler antwortet, dass er dann sofort in den Trainingsraum geht, ohne dass ihm noch einmal die Fragen gestellt werden. Bei einer zweiten Störung, werden die Fragen nicht mehr gestellt, sondern dann sagt der Lehrer nur noch: „Ich sehe, du hast dich entschieden, in den Trainingsraum zu gehen“ oder: „Bitte geh in den Trainingsraum!“

Fragen:
1. Was machst du?
2. Wie lautet die Regel?
3. Was geschieht, wenn du gegen die Regel verstößt?
4. Wofür entscheidest du dich?
5. Wenn du wieder störst, was passiert dann?

2. Der Trainingsraum
Der Trainingsraum ist der passende Ort, in den störende Schülerinnen und Schüler gehen können, die sich nicht an Regeln halten können oder wollen. Dort haben sie Gelegenheit, mit Hilfe und Unterstützung einer Trainingsraumlehrkraft über ihr bisheriges Verhalten nachzudenken und Ideen für alternatives Verhalten zu finden. In den Trainingsraum gehen Schülerinnen und Schüler, die sich dazu selbst entschieden haben, und zwar entweder auf eigenen Wunsch oder nach einer 1. oder nach einer 2. Störung. In jedem Fall findet eine eigene Entscheidung statt.

Das Ziel des Trainingsraumes heißt Förderung und Hilfe. Es wird angestrebt, die Schülerinnen und Schüler zu verantwortlichem Handeln zu motivieren und das Schülerbewusstsein für Regeln, Regeleinhaltungen und Regelverletzungen zu stärken.

Im Trainingsraum
Das Nach- und Durchdenken des eigenen Verhaltens ist Sinn und Zweck des Aufenthalts im Trainingsraum. Vorgeschlagen ist ein Dreischritt der Fragen: Die Trainingsraumlehrkräfte verstehen sich dabei als Berater und Unterstützer des Schülers. Mit seiner Hilfe soll im Schüler ein Denkprozess in Gang gesetzt werden, der sein vorheriges Verhalten an die geltenden Regeln bindet und es ihm ermöglicht, in einer ruhigen, entspannten, vorwurfsfreien Atmosphäre Ideen zu entwickeln, wie seine Ziele und Wünsche zu erreichen sind, ohne dass dabei Rechte der anderen Mitschülerinnen und Mitschüler verletzt werden. Sinn und Zweck solcher Gespräche ist es, herauszuarbeiten, wie die Schülerinnen und Schüler erreichen können, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und auch nicht mehr zu stören.

3. Der Rückkehrplan
Jede Schülerin und jeder Schüler erstellt im Trainingsraum einen individuellen Plan, um die Gründe für den Aufenthalt nicht mehr vorkommen zu lassen. Dieser Plan soll konkrete, messbare und überschaubare Ziele haben. Nach dem Trainingsraumbesuch ist es die Verantwortung der Schülerinnen und Schüler, mit dem Klassen- beziehungsweise Fachlehrer wieder in Kontakt zu treten und mit ihnen über ihre Pläne zu „verhandeln“.

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